Aufgabe
Schon von weitem sehen es die Rheinschiffer, wenn sie stromabwärts die letzte Biegung des Flusses vor der Kölner Altstadt durchfahren haben: das Hochhaus mit der doppelt konkav geschwungenen Fassade, das knapp 30 Jahre lang Heimat des Bundesverbands der Deutschen Industrie war. Mit seiner Lage bot das leerstehende Gebäude gute Bedingungen für eine Wiederbelebung.
Das Kölner Architekturbüro JSWD übernahm die Sanierung und Umnutzung des Hochhauses. „Allein schon aufgrund der verfügbaren Baumasse war das Gebäude natürlich sehr interessant für eine Wohnbebauung“, erzählt Architekt Mario Pirwitz, Partner bei JSWD. Die Umplanung beinhaltete ein zusätzliches Staffelgeschoss, das den bislang 12 Geschossen des Hauses hinzugefügt wurde. Insgesamt entstanden 132 Eigentumswohnungen mit zwei bis fünf Zimmern und Größen von 63 bis 157 m2.
Neben der Nutzungsänderung wurde auch die äußere Erscheinung des „FLOW Tower“ getauften Hochhauses komplett überarbeitet. Gestaltungsprägend blieb weiterhin die geschwungene Form des Baukörpers, jedoch war die Bestandsfassade aus bauphysikalischen und funktionalen Gründen nicht zu halten gewesen. Außerdem sollten die Wohnungen Balkone erhalten. So bekam das Gebäude ein neues Gesicht, das sich dem Oberthema „Wasser“ annähert und Assoziationen mit maritimen Luxuslinern weckt.
Gerade die neuen Balkone – in Verbindung mit der Bestandsstruktur des Gebäudes – stellten die Planer vor eine große Herausforderung. „Hier war kaum Spielraum, was das Tragwerk anging“, erzählt der JSWD-Architekt. „Um hier Balkone anbauen zu können, mussten wir an vielen anderen Stellen signifikant Gewicht einsparen.“