Dreidimensionale Gipsformteile direkt ab Werk ergänzen in der komplett sanierten Kongresshalle den klassischen Trockenbau. Mit den Knauf Sonderkonstruktionen wird der Trockenbauer mit der dritten Dimension einer Baumaßnahme nicht mehr allein gelassen. Bisher waren mit der Falttechnik zwei Dimensionen machbar und mit kombinierten Falttechnik-Bauteilen auch eine dritte Dimension. Aber es waren immer scharfe Kanten, keine dreidimensionalen Rundungen. Dies gelingt erst durch die Kombination von Falttechnik und Stuck. Das Ergebnis sind qualitativ hochwertige, glatte und formvollendete dreidimensionale Gipsformteile ab Werk.
Die planenden Architekten HPP ließen sich vor der Baumaßnahme von Ekkehard Scholz, Projektmanager Deckensysteme bei Knauf, beraten. Außer den kunstvollen Stuckarbeiten im Bühnenbereich und den in Stuck ausgeführten umlaufenden Brüstungen der Balkone konnte das Iphofener Unternehmen weitgehend alle übrigen historischen Gesimse und Zierelemente ab Werk vorgefertigt liefern. Vor Ort wurden die Bauteile nur noch montiert, verspachtelt und gefinisht.
Ebenfalls zu den Sonderkonstruktionen zählt die Bekleidung der Rückwand im Großen Saal. Die Vorsatzschale mit Pfeilernachbildungen und aufgesetzten Bögen ist komplett in CNC-gefräster Falttechnik ausgeführt und zwischen den Säulenkonstrukten mit Akustikplatten mit gerader Quadratlochung 8/18 Q beplankt. Die gesamte Rückwand im Großen Saal ist bis unter die runde Decke als Schallabsorber ausgebildet. Die runde Decke selbst besteht ebenfalls komplett aus einer speziellen Mineralwolle-Putz-Schallabsorberkonstruktion und reicht bis zu den Gesimsen der Seitenstützen. Dieser umfangreiche Einsatz von Akustikflächen sorgt im umgebauten Großen Saal für einen anerkanntermaßen sehr guten Klang. Der Raum eignet sich damit für gesellschaftliche Veranstaltungen ebenso wie für Konzerte.
Der umfangreiche Einsatz moderner Trockenbautechniken und weitgehend vorgefertigter Sonderkonstruktionen erlaubte auch in dem historischen Gebäudekomplex in Leipzig einen zügigen Baufortschritt. Der Große Saal mit einer maximalen Personenkapazität von fast 1200 Personen ist seit Juni 2015 wieder in Betrieb. Zeitgemäße Trockenbautechniken haben zum Gelingen dieses Bauvorhabens einen wichtigen Beitrag geleistet.