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Hotel Prinzregent, Nürnberg

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Umbau im laufenden Betrieb

Hotel Prinzregent, Nürnberg
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Bautafel
Bauherr:Hotel Prinzregent, Nürnberg
Architekt:Rainer Wojtenek, Schwabach
Fachberatung:Stukk ABE, Nürnberg, und Abteilung Sonderkalkulation und Objekte (SOKO), Knauf
Verarbeiter:malerweiß GmbH, Schwabach
Baujahr:2015
Fotograf:Stefan Ernst
Bauaufgaben: Deckengestaltung,
Schallschutz
Produkte:Formteile, Falt- und Biegetechnik

Gäste und Handwerker zur gleichen Zeit im Hotel – kann das gut gehen? Es kann, wie die Neugestaltung des Empfangs- und Frühstücksbereichs im Hotel Prinzregent in Nürnberg zeigt. Möglich machte das gute Planung in Kombination mit Vorfertigung in Trockenbautechnik und engagierten Handwerkern, die zwischendurch auch bereit waren, beim Koffertragen Hand anzulegen.

Projektbeschreibung

Aufgabe

„Für den finanziellen Erfolg eines Hotelumbaus kann insbesondere der Zugriff auf Trockenbaufertigteile ausschlaggebend sein, denn der Einnahmeausfall durch eine verlängerte Schließzeit summiert sich schnell auf den gleichen Betrag wie das für den Umbau veranschlagte Budget“, erklärt Architekt Rainer Wojtenek, der die Entwicklung, Planung und Bauleitung der Umbauarbeiten des Hotels Prinzregent verantwortete.

In den letzten vier Jahren hatten die Hotelbesitzer das aus der Gründerzeit stammende Drei-Sterne-Haus nach und nach modernisiert und die Gästezimmer und Bäder an die Wünsche anspruchsvoller Hotelgäste angepasst. „Den Empfangsbereich mit seinem 70er-Jahre-Flair haben wir uns als letzte Herausforderung vorgenommen“, fügt Geschäftsführerin Kathrin Winkler hinzu. Das Problem dabei: Der Eingang mündete in direkter Linie in die Treppe zu den Obergeschossen. Der Empfangsbereich rechts davon fiel gar nicht auf. Er lag versteckt hinter der Ecke. Auch der Frühstücksraum wirkte nicht mehr zeitgemäß. Eine Lounge fehlte ganz. Das zweite Problem: „Das Budget ließ nur eine Schließzeit von fünf Tagen zu“, konstatiert die Geschäftsführerin. Zu kurz, um alles in dieser Zeit umzubauen.

Lösung

So blieb nur eine Möglichkeit: Der Großteil der Arbeiten musste während des laufenden Betriebs erledigt werden. „Wir haben beispielsweise abends den alten Boden im Frühstücksraum herausgerissen, alles sauber gemacht und anschließend so gestaltet, dass die Gäste dort am nächsten Morgen erneut frühstücken konnten – bevor es wieder weiter ging mit den nächsten Arbeiten“, erzählt Joachim Weiß, geschäftsführender Gesellschafter der malerweiß GmbH, die mit dem Trockenbau- und dem Malergewerk und mit Bodenbelagsarbeiten betraut war und parallel den kompletten Innenausbau koordinierte.

Auf diese Weise entstand unter anderem die neue Kuppel in Höhe des ersten Treppenabsatzes, die nun wie eine Drehscheibe den Zugang zur seitlich davon angelegten Rezeption und den Lounge- und Frühstücksbereich markiert. Die 1 m Durchmesser und 20 cm Stichhöhe aufweisende Konstruktion ließ der Trockenbauer bei Knauf vorfertigen. Die Einzelteile wurden in Segmenten angeliefert, vor Ort in die neue, abgehängte Decke integriert und schließlich von dem extra dafür hinzugezogenen Kunstmaler und Restaurateur Andreas Wüst vergoldet. Noniushänger und Metallprofile halten die neue, mit zwei Lagen Bauplatten beplankte und rund 50 cm unterhalb der Rohdecke abgehängte Deckenkonstruktion. Ein Randfries stellt sicher, dass sich keine Risse bilden. Unterhalb der Kuppel garantiert ein in diese hinein ragender Kreis, dass indirekte Beleuchtung mit LED-Leuchten unsichtbar angebracht werden konnte.

Die Wirkung des neuen Empfangs basiert auf einem in Schreinerarbeit erstellten Tresen und einem darüber montierten Trockenbauhimmel, der wie ein Baldachin schräg von der Wand herab hängt und teilweise als Fertigteil von Knauf produziert wurde. Ein zweites Deckensegel überspannt einen Seitenflur, der zu den Zimmern in diesem Geschoss führt. „Ihn haben wir in F30 gefertigt, um eventuelle Brandschutzanforderungen auf jeden Fall abdecken zu können“, erklärt Trockenbauprofi Weiß. Dazu wurde die Decke mit einer Verkofferung auf der Rückseite begrenzt. Die darin integrierten LED-Leisten wurden eingehaust, die an Noniushängern abgehängte Unterkonstruktion mit zwei Lagen 12,5 mm Bauplatten doppelt beplankt. Der Clou dabei: „Die Raumakustik im Empfangsbereich hat sich dank der beiden Deckensegel verbessert bzw. ist mindestens genauso gut geblieben wie zuvor. Und das, obwohl wir nun statt des früheren Teppichs ausschließlich harte Materialien als Böden haben und auch keine speziellen akustischen Maßnahmen getroffen haben“, erzählt Architekt Wojtenek.

„Dank Vorfertigung konnten wir die Bauzeit perfekt einhalten“, zieht Joachim Weiß Bilanz. Von der Auftragserteilung bis zur Lieferung hatte Knauf für die Produktion und die vorher gehenden Planungsschritte rund sechs Wochen Zeit. Währenddessen liefen die Rückbau- und Vorbereitungsarbeiten im Hotel. Nur ganz am Ende der Bauarbeiten war das Hotel geschlossen, um die Restarbeiten ausführen zu können.

Standort

Hotel Prinzregent, Nürnberg

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