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Wissenswertes über das Verputzen

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Tipps und Tricks für das Verputzen mit Grundputzen

Grundputz auswählen

Die Wahl des geeigneten Grundputzes hängt davon ab, wo der Grundputz aufgebracht werden soll, welche Unebenheiten vorhanden sind und welcher Oberbelag folgen soll.

Im Innenbereich eignen sich die Handputze Knauf Rotband und Goldband. Sie können in Schichtdicken bis zu 40 mm aufgezogen werden. Knauf Goldband ist ein reiner Wandputz, während Rotband auch für Decken ideal ist.

Bei geringen Unebenheiten, z. B. auf Porenbeton oder Kalksandstein, sind Spachtelmassen wie der Rotband Flächenspachtel die richtige Wahl.
Wollen Sie anschließend z. B. verfliesen, muss die Putzstärke mindestens 10 mm betragen. Hier scheiden Dünnputze – unabhängig vom Untergrund – von vornherein aus.

Im Außenbereich muss ein Putz Wind und Wetter standhalten. Daher verwendet man hier am besten Wasser abweisende Kalk- bzw. Kalk-Zementputze wie den Knauf Haftputz Aussen.

Arten von Putzen

Putze bestehen aus Sand oder Split und einem Bindemittel, die zusammen eine dauerhafte Verbindung eingehen. Das Bindemittel ist dabei ausschlaggebend für die bauphysikalischen Eigenschaften des Putzes. Am häufigsten kommen Putze mit den mineralischen Bindemitteln Gips, Kalk, Zement, Lehm und Kombinationen daraus zum Einsatz.

Gips ist einer der ältesten Baustoffe der Menschheit. Seine hervorragenden Eigenschaften hinsichtlich der Wohnqualität erklären seine ungebrochene Beliebtheit. Da Gips mit Wasser reagiert und dadurch nur bedingt witterungsbeständig ist, werden Gipsputze nahezu ausschließlich für den Innenbereich verwendet.

Vom Keller bis zum Dach sind sie auf allen bauüblichen Putzuntergründen universell einsetzbar. Gipsputze zeichnen sich durch ein angenehmes Raumklima aus, denn sie regulieren mit ihrem großen Porenvolumen den Feuchtigkeitshaushalt. Übermäßige Feuchtigkeit wird aufgenommen und bei Bedarf wieder abgegeben. Zudem fühlen sich Wände mit Gipsputz angenehm warm an. Ihre geringe Wärmeleitfähigkeit verhindert Wärmeverluste, das hilft Energie sparen.

Weiterer Vorteil: Gipsputze bieten durch den Einschluss von Wasser in ihrem Kristallgefüge auch einen gewissen Feuerschutz. Im Brandfall wird das eingeschlossene Wasser quasi als Löschwasser frei und bildet einen feuerhemmenden Dampfschleier.

Gipsputze benötigen je nach Baufeuchte ca. 7-14 Tage zum Austrocknen. Knauf-Qualitätsputze, z. B. Knauf Rotband und Knauf Goldband, härten und trocknen dabei volumenkonstant – auch in großen Schichtdicken – aus und erreichen hohe und strapazierfähige Festigkeiten.

Kalk entsteht aus Calciumcarbonat und kommt in der Natur recht häufig vor. Um kalkhaltige Putze herstellen zu können, wird dieser Kalkstein bei Temperaturen von 800 - 1.400° Celsius gebrannt. Dabei entsteht der sogenannte ungelöschte Kalk. Wird dieser mit Wasser versetzt, reagiert er und wird zum gelöschten Kalk, der als Weißanstrich oder als Beigabe in Mörteln verwendet werden kann. An der Luft trocknet der gelöschte Kalk und wird wieder zu Calciumcarbonat.

Gelöschter und ungelöschter Kalk sind stark ätzend, daher müssen Kalkputze mit äußerster Sorgfalt verarbeitet werden. Nach dem Aushärten ist Kalk jedoch vollkommen harmlos für Mensch und Tier.

Kalkputze können innen und außen verwendet werden. Sie sind stark alkalisch, wirken dadurch desinfizierend und verhindern den Befall durch Schimmelpilze.

Kalk-Zementputze sind werksvorgemischte Trockenmörtel, die die positiven Eigenschaften des Kalkputzes mit der einfachen Verarbeitung und den positiven Eigenschaften von Zement kombinieren. Ein Beispiel dafür ist der Knauf Haftputz Aussen.

Auch Lehm ist ein uralter Baustoff der Menschheit. Er besteht aus Sand, Schluff und Ton.

In feuchtem Zustand ist Lehm formbar, in trockenem fest. Bei Wasserzugabe quillt Lehm, während er beim Trocknen schrumpft. Daher eignen sich Lehmputze ausschließlich für innen. Lehm als Baustoff speichert Wärme sehr gut und wirkt regulierend auf die Luftfeuchtigkeit.

Unterscheidung von Grundputzen

Grundputze dienen dazu, glatte Oberflächen zu schaffen, um später einen Dekorputz, Tapeten oder Farbe aufzubringen.

Grundputze unterteilt man nochmals nach der Art der Aufbringung in:

  • Handputze
  • Dünn- und Spachtelputze
  • Maschinenputze

Maschinenputze sind eine sehr wirtschaftliche Lösung bei großen Flächen. Die Verarbeitung geht schneller und leichter als bei Handarbeit. Der Mörtel wird in einer Putzmaschine intensiv mit Wasser gemischt und gelangt anschließend durch einen Schlauch zum Spritzkopf. Mittels Druckluft wird der Putz auf Wand und Decke aufgebracht und mit einer Kartätsche lot- und fluchtgerecht verteilt. Maschinenputze werden in der Regel mit einer Schichtdicke von mindestens 10 mm aufgebracht. Unter den Maschinenputzen ist der Knauf MP 75 der Klassiker. Er eignet sich für Wände und Decken in Räumen mit üblicher Luftfeuchtigkeit, einschließlich Küchen und Bäder. er zeichnet sich durch eine hervorragende Verarbeitbarkeit sowie eine extrem hohe Strapazierfähigkeit aus.

Dünn- und Spachtelputze können sowohl von Hand als auch maschinell verarbeitet werden. Sie werden verwendet, wenn keine großen Unebenheiten vorhanden sind. Sie werden einlagig, zumeist in Schichtdicken von 2-5 mm - aufgebracht. Kann der Putz bis auf Null ausgezogen werden, wie beim Rotband Flächenspachtel, spricht man von Spachtelputzen.

Handputze werden in einem Bottich angemischt und mit einer Kelle an die Wand bzw. Decke geworfen. Anschließend wir der Putz mit einer Abziehlatte oder Kartätsche einggebnet und lot- und fluchtgerecht verteilt. Je nachdem, welcher Oberbelag später gewünscht ist, werden Handputze entweder geglättet, gefilzt oder nur begradigt. Sie werden in der Regel in einer Schichtdicke von 8-10 mm aufgebracht.

Erforderliche Werkzeuge

Egal, ob Sie einen Grundputz oder einen Dekorputz aufbringen wollen, wird für den Untergrund eine Grundierung benötigt. Diese wird mit einer Grundierwalze oder einem Flächenstreicher aufgetragen.

Kommen Trockenmörtel zum Einsatz oder wollen Sie den Putz einfärben, so brauchen Sie zum Anmischen einen sauberen Bottich bzw. Eimer. Um die optimalen Verarbeitungseigenschaften der Putze zu erreichen, sollten sie mit einer Bohrmaschine mit Rührquirl angemischt bzw. aufgerührt werden.

Grundputze werden mit der Kelle angeworfen oder mit der Traufel aufgezogen und mit der Kartätsche oder einem Richtscheid abgezogen. Soll der Putz gefilzt werden, wird zusätzlich eine Filzscheibe oder Schwammbrett benötigt; soll der Putz geglättet werden, eine Glättkelle. Unbedingt beachten, dass alle Werkzeuge rostfrei sind.

Klassische Dekorputze, wie Knauf Royal-Fertigputz oder Knauf Mineralputz Diamant, werden mit einer Edelstahltraufel aufgezogen und können dann mit verschiedenen Hilfsmitteln strukturiert werden. Bei den feinen 1 mm-Putzen bieten sich beispielsweise Strukturrollen an, aber auch Pinsel, Spachtel oder Kellen können ganz nach gewünschtem Strukturbild verwendet werden. Für die gröberen Reibeputze benötigen Sie ein Kunststoffreibebrett. Für Innenecken empfiehlt sich als Arbeitserleichterung ein Inneneckenspachtel.

Für den Knauf EASYPUTZ, der als einziger rein mineralischer Dekorputz einfach mit einer Walze aufgebracht wird, sollte unbedingt das Knauf Spezialwerkzeug eingesetzt werden. Zum Auftragen verwenden Sie dabei die langflorige Knauf Auftragswalze, zum Gestalten die Knauf Finishwalze oder alternativ den Finishpinsel.

Untergründe prüfen

Nicht alle Untergründe eignen sich von vornherein zum Verputzen. Mit einfachen Testmethoden lässt sich das überprüfen. Die wichtigsten Voraussetzungen für alle Grund- und Dekorputze:der Untergrund muss fest, tragfähig, trocken, frostfrei und sauber sein.

Optische Prüfung

Ungünstig für die Putzhaftung sind offensichtliche Risse, anhaftende Fremdstoffe, mürbe oder lockere Teile, Schmutz, Schimmel etc. Maßnahmen: Lose Teile, Fremdstoffe und Verschmutzungen mit einem Stahlbesen rückstandslos entfernen.

Kratz- und Wischprobe

Ob Untergründe tragfähig sind, d. h. nicht sanden und nicht kreiden, lässt sich leicht testen. Mit einem spitzen Gegenstand ein Gitter in den Untergrund ritzen und mit der Hand darüber wischen. Wenn der Untergrund bröckelt oder schmutzt, ist er nicht tragfähig. Maßnahmen: Die Flächen mit einem Stahlbesen kräftig abbürsten. Gegebenenfalls sandstrahlen.

Klebebandprobe

Besonders praktisch bei Altanstrichen. Dazu einen Streifen stark klebendes Klebeband auf den Untergrund kleben und fest andrücken. Bleibt beim ruckartigen Abziehen des Klebebandes keine Farbe daran hängen, ist der Anstrich tragfähig.

Wassertropfentest

Zu guter Letzt alle Untergründe auf Ihre Saugfähigkeit hin untersuchen. Wird die Oberfläche mit Wasser benetzt und die Tropfen bleiben stehen, ist der Untergrund nicht saugend. Wird der Tropfen langsam vom Untergrund aufgesaugt, ist er normal saugend und wird er sehr schnell aufgenommen, spricht man von stark saugend. Entsprechend müssen die Grundierungen gewählt werden.

Putzuntergründe: Ihre Besonderheiten

Altanstriche

Bei Altanstrichen prüfen, ob der Untergrund tragfähig ist (siehe Klebebandprobe) und, ob der Altanstrich wasserfest ist. Einfach die Fläche mit einem nassen Pinsel anfeuchten. Schmiert die Fläche oder färbt sie ab, den Anstrich gründlich mit reichlich Wasser entfernen. Die Fläche anschließend gut trocknen lassen. Stellt sich der Anstrich als wasserfest heraus, braucht er nur mit einer Drahtbürste kräftig aufgeraut zu werden. Soll auf den Altanstrich direkt ein Dekorputz aufgebracht werden, empfiehlt es sich, die Fläche vorher mit Knauf Tiefengrund zu verfestigen. Dies ersetzt jedoch nicht die für einen Dekorputz erforderliche Grundierung (Knauf Putzgrund bzw. Knauf Sperrgrund).

Alte Tapeten

Sofern die alten Tapeten noch fest mit der Wand verbunden sind und keine allzu starke Struktur aufweisen, können Sie mit Knauf EASYPUTZ – nach vorheriger Grundierung – dekorativ überputzt werden. Bei Verwendung anderer Putze die Tapeten vollständig entfernen, da klassische Putze zu schwer für Tapeten sind.

Beton

Besonders im Neubau darauf achten, dass die sogenannte Sinterhaut entfernt wird. Diese wirkt anderenfalls als Sperrschicht und beeinträchtigt die Haftung des Putzes. Ob der Beton eine Sinterhaut gebildet hat, lässt sich leicht durch gleichmäßiges Benetzen mit Wasser feststellen. Dabei soll die Farbe von hellgrau auf dunkelgrau wechseln. Die Sinterhaut wird mit einem Stahlbesen entfernt. Bei sehr großen Flächen empfiehlt sich Sandstrahlen.

Porenbeton und Kalksandstein

Sind die Fugen nicht plan verfüllt, müssen sie vor dem Verputzen geschlossen werden. Dafür eignet sich beispielsweise Rotband Flächenspachtel. Zuvor mit Knauf Haftemulsion grundieren.

Werden häufig als Außen-Dämmung von Betonbauteilen verwendet. Um ein größeres Oberflächenvolumen und damit eine bessere Putzhaftung zu erreichen, muss mit einem volldeckenden Spritzbewurf gearbeitet werden. Er besteht in der Regel aus einem Gemisch aus Wasser, Sand, Zement und Knauf Haftemulsion.

Verschiedene Mauerwerksarten innerhalb einer Fläche sind problematisch, da sie unterschiedlich stark saugen. Solche Mischuntergründe müssen vor dem Verputzen entkoppelt werden. Als Putzträger eignet sich beispielsweise das 6,5 mm dünne Knauf Renovierboard. Nach Grundierung der Wand mit Knauf Tiefengrund wird diese handliche Gipsplatte mit Knauf Perlfix an die Wand geklebt.

Derartige Untergründe sind keine geeigneten Putzträger. Bevor sie mit einem Putzträger, z. B. Knauf Renovierboard oder Knauf Ausbauplatte GKB 9,5 mm, versehen werden können, werden sie fest verschraubt und in Nut und Feder verleimt. Darüberhinaus sollen sie frei von Schädlingen, Schimmel, Wachs und Lacken sein.

Vorbehandlung

Warum sind Grundierungen unter Putzen so wichtig für ein gutes Gelingen?

  • Zur Regulierung des Saugverhaltens des Untergrundes
  • Zur Verbesserung der Putzhaftung
  • Um feine Stäube wirksam zu binden

Das garantiert eine optimale Festigkeitsentwicklung und Haftung der Putze auch auf schwierigen Untergründen.

Profi-Tipp
Knauf Rotband Universal-Grundierung

Vor bzw. nach dem Verputzen mit Rotband Haftputzgips, Rotband Flächenspachtel, Rotband Flächenspachtel Plus und Rotband Reparaturspachtel verwenden Sie die Rotband Universal-Grundierung. Sie kann auf fast allen häuslichen Wand- und Deckenflächen verwendet werden (außer auf Beton bzw. unter Dekorputzen). Gut für’s Raumklima: Die Wände bleiben dampfdiffusionsoffen und können „atmen“.

Unter Grundputzen wählt man die Grundierung entsprechend des Saugverhaltens des Untergrundes. Dieses ermittelt man am besten mit dem Wassertropfentest.

  • Normal saugende Untergründe sind beispielsweise Altputze aus Gips, Kalk- und Kalk-Zement sowie Gips- und Gipsfaserplatten. Diese Untergründe werden mit Knauf Tiefengrund behandelt. Er ist innen und außen gleichermaßen einsetzbar.
  • Schwach saugende Untergründe sind glatter Beton und tragende Altanstriche. Diese werden mit Knauf Betokontakt grundiert. Betokontakt ist nur für den Einsatz innen geeignet.
  • Stark saugende Untergründe wie Porenbeton, Kalksandstein oder Ziegelmauerwerk mit Knauf Haftemulsion grundieren. Diese ist für innen und außen geeignet.

Für Dekorputze wird die Grundierung abhängig vom gewünschten Dekorputz gewählt. Knauf Sperrgrund mit eingebauter Ruß-, Nikotin- und Gilbstoffsperre ist eine Spezialgrundierung unter Knauf EASYPUTZ. Der Sperrgrund unterscheidet sich vom Putzgrund beispielsweise dadurch, dass er kein Stützkorn enthält. Er ist, wie der EASYPUTZ, nur für innen geeignet. Knauf Putzgrund dient als Haftvermittler für die Dekorputze Knauf Royal-Fertigputz und Mineralputz Diamant. Er kann innen und auch außen zum Einsatz kommen.