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Schallschutz im Boden

Was Sie wissen sollten

Es ist immer das gesamte Bauteil Decke mit Bodenaufbau, Rohdecke und Unterdecke zu betrachten. Der Einfluss des Bodenaufbaus kann je nach Deckentyp sehr unterschiedlich ausfallen.

Massivdecken

Zu Massivdecken und der Trittschallverbesserung gibt es ein genormtes Rechenverfahren nach DIN 4109. Nach Norm hat der Estrich ein Flächengewicht von mind. 70 kg/m² aufzuweisen. Knauf Fließestriche besitzen ein Flächengewicht von ca. 20 kg/m je cm, d.h. bei einer Estrichdicke von mind. 35 mm wird das geforderte Gewicht erreicht. Dies entspricht der Estrichnenndicke für Wohnungsbau-Nutzung.

Je nach Gewicht und Typ der Massivdecke und der dynamischen Steifigkeit der eingebauten Dämmschicht kann die Trittschallverbesserung ermittelt werden . Aber auch Knauf Prüfungen zu Boden Systemen wurden vorgenommen, bei denen Verbesserungen von bis zu 35 dB erreicht wurden.

Holzbalkendecken

Zu Holzbalkendecken und Möglichkeiten der Verbesserung mit Bodenaufbauten gibt es Knauf eigene Prüfungen mit Fließestrichen und Fertigteilestrichen. Ein genormtes Rechenverfahren gibt es hierzu nicht.

Wichtiges Detail im Bodenaufbau ist der funktionsfähige Randdämmstreifen, der erst nach Bodenbelagsarbeiten vom Bodenleger abgeschnitten wird. So wird Schallbrücken am besten vorgebeugt., da auch schon kleine Estrichmörtel-Verbindungen zur Wand einen großen Einfluss auf die Schall-Weiterleitung haben können.

Hier finden Sie weitere Informationen zu unseren Boden Systemen

Trittschalldämmung auf Massivdecken

Massivdecke
Erweiterung der europäischen Normen

Für die Dickenbezeichnung wird die Lieferdicke dL angegeben, die als Bemessungswert für die Aufbauhöhe gilt. Die Zusammendrückbarkeit (c = dL – dB*) wird unter einer definierten Last im Labor bestimmt und ist nicht gleichzusetzen mit der Verformung des Dämmstoffes unter tatsächlichen Nutzungsbedingungen.

Mit der Zusammendrückbarkeit c wird das Produkt den Anwendungstypen sh/sm/sg nach DIN 4108-10 zugeordnet. Die Steifigkeitsgruppen wurden mit den neuen europäischen Normen DIN EN 13163 bzw. DIN EN 13162 erweitert. Jedoch gibt es für die hinzugekommenen Steifigkeitsgruppen noch keine genormten Werte für die Trittschallminderung. Bei den Dämmstoffen dieser Gruppen sollten Sie bei der Trittschallbemessung daher von der nächst höheren Steifigkeitsgruppe ausgegehen.

*dB ist die Dicke unter einer Belastung von 2 kPa nach Entfernen einer zusätzlichen Belastung von 48 kPa

Trittschallminderung mit Knauf Fließestrichen

Trittschalldämmung
Genormtes Rechenverfahren

Für Holzbalkendecken gibt es zur Berechnung der Trittschalldämmung kein genormtes Rechenverfahren analog zu Massivdecken. Praxisüblich ist ein Prognoseverfahren. Dieses zeigt, dass besonders hohe Verbesserungen des Schallschutzes durch den Einbau von Unterdecken mit einer Beplankung aus Knauf Diamant Platten erzielt werden können. Weitere Konstruktionen und ausführliche Berechnungstabellen finden Sie in unserem Detailblatt D15

Aufwertung von Holzbalkendecken

Aufwertung von Holzbalkendecken
Besonderheiten gegenüber Massivdecken

Gegenüber Massivdecken haben Holzbalkendecken konstruktionsbedingt einige schallschutztechnische Besonderheiten. Infolge der geringen Flächenmasse, der Resonanz zwischen den relativ leichten Schalen und ausgeprägter Körperschallbrücken, ist die Schalldämmung im tiefen Frequenzbereich schlecht. Mit steigender Frequenz nimmt sie zu und erreicht im hohen Frequenzbereich extrem gute Werte.

Die oftmals empfundene schlechte Schalldämmung der Holzbalkendecken ist in der mangelhaften Schalldämmung im tiefen Frequenzbereich begründet (< 500 Hz). Verbesserungen müssen deshalb vor allem hier wirksam werden.

Wer den Schallschutz von Holzbalkendecken verbessern möchte, sollte beachten, dass die Anforderungen an den Trittschallschutz weit schwieriger zu erfüllen sind als die an den Luftschallschutz. Erfahrungsgemäß kann davon ausgegangen werden, dass bei ausreichendem Trittschallschutz der Luftschallschutz der Decke in der Regel ebenfalls erreicht wird. Deshalb wird in den meisten Fällen die Decke nach der Trittschalldämmung bemessen und von diesem errechneten Wert die Luftschalldämmung abgeleitet.

Der beste Schallschutz bei Stahlbeton

Trittschallminderung
Trittschallminderung

Stahlbetondecken sind heutzutage die am häufigsten eingesetzten Trenndecken. Mit ihnen kann relativ leicht ein ausreichender Brand- und Schallschutz erreicht werden. Stahlbetondecken bestehen meist aus Stahlbetonplatten, Stahlbalkendecken, Stahlbetonrippendecken, Stahlbetondecken mit Füllkörpern oder aus Stahlblechen mit Aufbeton.

Die Trittschallminderung kann durch Fußbodenkonstruktionen mit Knauf Fließestrichen auf Stahlbetonplattendecken erreicht werden. Die Trittschallminderung ΔLw,R der abgebildeten Bodenaufbauten mit Knauf Fließestrichen sind Ergebnisse aus Eignungsprüfungen, die von einem unabhängigen Prüfinstitut ermittelt wurden. Diese Werte können zum Nachweis der Trittschalldämmung nach DIN 4109 verwendet werden.

Im Wohnungs-Neubau kommen für ideale Trittschallergebnisse Fließestriche auf Dämmschicht zum Einsatz. Bei einer Estrichnenndicke von mind. 35 mm auf einer Trittschalldämmung mit einer dynamischen Steifigkeit von 50 – 10 MN/m³ können nach Norm-Messungen Trittschallminderungen ΔLw,R von 22 – 30 dB (inkl. 2 dB Sicherheitszuschlag) erzielt werden. Je kleiner dabei der Wert der dynamischen Steifigkeit wird, desto weicher und eine größere Zusammendrückbarkeit c weißt die Dämmung auf. Dies hat guten Einfluss auf die Trittschalldämpfung.

Es ist aber auch auf die Belastung der Estrich-Konstruktion zu achten. Für normale Belastung bis 2 kN Einzellast (Wohngebäude, Bürobauten…) können Dämmschichten bis c = 5 mm Zusammendrückbarkeit eingesetzt werden. Bei größeren Einzellasten ist eine Dämmschicht mit c = 3 mm Zusammendrückbarkeit zu verwenden.

Sind noch höhere Trittschallverbesserung gewünscht, helfen die Ergebnisse aus Eignungsprüfungen zu Knauf Fließestrich-Konstruktionen weiter, die von einem unabhängigen Prüfinstitut ermittelt wurden.

So wurde in einem Aufbau mit einer 25-5 Mineralwolle-Trittschalldämmung (10 MN/m³) mit 9,5 mm Gipsplatten-Abdeckung und 40 mm Fließestrich einer Verbesserung von 35 dB erreicht.

Auf einer Holzbalkendecke erreichte der oben beschriebene Knauf Fließestrich-Aufbau eine Trittschallminderung von 15 dB. Diese Werte können zum Nachweis der Trittschalldämmung nach DIN 4109 verwendet werden.

Weitere Informationen zum Thema finden Sie in der Broschüre Knauf Boden-Systeme .

Weitere Informationen zu Fließestrich-Systemen

Fertigteilestrich-Systeme

Fertigteilestrich

Auch für die Schallschutz Bodensanierung werden bevorzugt Systeme eingesetzt, die entweder besonders dünnschichtig sind, da man platzsparend auf vorhandenen Estrichkonstruktionen aufbauen möchte. Oder Fertigteilestrich-Systeme, die besonders schnell eingebaut werden können, um nur kurze Ausfallzeiten zu haben.

In der dünnschichtigen Variante können energetische und schalltechnische Bodensanierung kombiniert werden. Als System dünnschichtiger Heizestrich auf 10 mm Holzfaserdämmplatte WF kann eine Trittschallminderung von 18 dB auf Massivdecke erreicht werden. Die Aufbauhöhe beträgt schlanke 42 mm.

Als Fertigteilestrich-System sind Trittschallminderungen auf Massivdecke von 16 – 28 db (Rechenwert) möglich. Auf Holzbalkendecke sind Verbesserungen von 4 – 10 dB möglich. Größeren Einfluß bei Holzbalkendecke hat die Art und Weise einer abgehängten oder frei tragenden Decke.

Weitere Informationen zum Thema finden Sie in den Broschüren Knauf Boden-Systeme und Knauf Fertigteilestrich

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