Aufgabe
Sie fallen sofort auf, die Hausnummern 123 bis 147 in der Dortmunder Kronprinzenstraße. Dank der attraktiven Farbgestaltung an der Fassade heben sich die mehrgeschossigen Wohngebäude angenehm von der übrigen Wohnbebauung ab. Der Eigentümer und Bauherr, die gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft Dortmund e.G. hat zusammen mit den Architekten vom Planungsbüro Brenker Hoppe Tegethoff eine umfangreiche Sanierungsmaßnahme durchgeführt, hinter der sich ein stimmiges und durchdachtes Energiekonzept verbirgt. Ziel war es die 1926 -1929 erbauten und 1950 – 1954 wieder aufgebauten Gebäude auf das energetische Neubauniveau nach Energieeinsparverordnung zu bringen. Mit aufeinander abgestimmten, ganzheitlichen Maßnahmen und einer sinnvollen Detailplanung konnte so der jährliche Heizwärmebedarf um über 67 % gesenkt werden. So zeigt beispielsweise die Berechnung für die Hausnummer 131 einen Jahres-Heizenergiebedarf nach der Sanierung von knapp über 37 kWh/(m²a) im Vergleich zu fast 115 kWh/(m²a) im unsanierten Zustand.
Insgesamt umfasste die Sanierungsaufgabe 13 Gebäude mit 84 Wohneinheiten und 6.085 m² gesamter Wohnfläche. Die Grundrisse der Wohnungen blieben unverändert. Durch die Errichtung einer Durchfahrt im Erdgeschoss wurde zum einen ein direkter Zugang z.B. für die Pflege des Gartenbereiches geschaffen, zum anderen dient dieser Durchgang der Feuerwehr als Zugangsmöglichkeit im Brandfall. Die Belieferung des Bauvorhabens erfolgte über die Firma Bauking Westfalen GmbH aus Iserlohn. Durch die begrenzten Lagerkapazitäten auf der Baustelle war eine ausgeklügelte Just-in-Time Belieferung des Objektes erforderlich. Ebenso waren die Bereitstellung spezieller Logistikcontainer sowie eine optimale Baustellenbetreuung während der Sanierungsphase durch Bauking in Abstimmung mit der Bauleitung notwendig.
Das von den Planern ausgearbeitet Energiekonzept sah eine Reihe aufeinander abgestimmter Maßnahmen vor. Dazu gehörte auch vorab eine Wirtschaftlichkeitsberechnung mit der speziell für solche Sanierungsaufgaben entwickelten Software der ARGE Faktor 10. Neben einer effizienten Dämmung der gesamten Gebäudehülle sowie der Minimierung und Vermeidung von Wärmebrücken wurden auch die Fenster sowie die Heizungsanlage ausgetauscht. Statt der alten Isolierglas-Fenster kamen moderne Wärmeschutzverglasungen mit einem U-Wert von 1,1 W/m²K zum Einsatz. Mehrere Wohnungen im Bestand verfügten über dezentrale Heizungsanlagen, die bereits älter als 25 Jahre und somit technisch veraltet waren. Eine der Wohnungen wurde sogar noch über eine elektrische Speicherheizung beheizt. Das neue Heizkonzept sah den Austausch gegen eine moderne, ebenfalls dezentrale Heizungsanlage in Form von Kombithermen mit Warmwasserbereitung vor. Da über die neue Anlage auch gleichzeitig die Trinkwassererwärmung erfolgt, konnten auf die noch in einigen Wohnungen installierten Durchlauferhitzer verzichtet werden.