Aufgabe
Mit dem neuen Nutzungskonzept beauftragt wurde das Kölner Architekturbüro format3. Architekt Holger Jung anerkennt, dass seine Kollegen vor mehr als 70 Jahren architektonisch gut gearbeitet hatten: „Die Grundrisse waren für die damalige Zeit großzügig geplant, die Räume schön hoch und die Installationsleitungen im Deckenhohlraum einer abgehängten Decke gebündelt. Wir haben die Grundrisse weitgehend unverändert gelassen und haben lediglich die Küchen und die Bäder gegeneinander getauscht. Heute werden größere Küchen gewünscht. Das Hauptaugenmerk unserer Arbeit lag deshalb vor allem in der energetischen Sanierung, der zeitgemäßen Haustechnik, vor allem aber in der Verbesserung des Komforts, wie beispielsweise des Schallschutzes.“
Bei der alten Substanz handelt es sich um einen Stahlskelettbau, dessen Gefache mit Bimstein ausgemauert sind. Die Geschossdecken sind als preußische Kappendecken gebaut, die Unterzüge bestehen aus Stahlträgern, in die Bimsteine eingelegt waren. Auf diese Konstruktion wurde eine 8 cm dicke Betonlage aufgebracht. Schallschutztechnische Mängel waren festzustellen an den Wohnungstrennwänden, die mit Knauf-Vorsatzschalen schalltechnisch aufgerüstet wurden. Die 2. Schwachstelle bildeten die Geschossdecken mit unzureichendem Tritt- und Luftschallschutz. In einer frühen Phase der Planung wurde deshalb das Planungsbüro für Bauphysik, Dr. Peter Jandl, hinzugezogen und Strategien entwickelt, die Deckenkonstruktion soweit wie möglich zu entkoppeln. Diese Aufgabe erfolgt von oben mit einem trittschalldämmverbessernden Fußbodenaufbau und von unten mit einer schallentkoppelten Decke. Zu einem früheren Zeitpunkt war auch klar, dass aufgrund des gestraften Zeitplans der Fußbodenaufbau in Trockenbautechnologie erstellt werden musste.