Die notwendige Neugestaltung des Tonstudios bot sich perfekt an als praktisches Übungsfeld in Form einer Semesteraufgabe im Fach „Integraler Ausbau, Master Innenarchitektur“. Unter dem Titel „Akustik im Raum“ formulierten die Studierenden ihre Vision, dass „die Studios nicht nur akustisch auf sehr hohem Niveau funktionieren, sondern auch architektonisch dem Lebensgefühl der Studierenden entsprechen.
Betreut wurde die studentische Projektgruppe aus Architektur- und Mediastudierenden von Prof. Moritz Bergfeld, Prof. Dipl.-Ing. Architektin BDA Kerstin Schultz und Ingenieuren aus dem Bereich Media, Music und Sound Production sowie der Raumakustik. Ein interdisziplinäres Projektteam sollte sich um die Berücksichtigung der vielfältigen Belange und die Umsetzung kümmern. Dabei konnte die Hochschule Darmstadt auf eine seit Jahren bewährte Zusammenarbeit mit der Bundesfachschule für angehenden Meister im Stuckateurhandwerk an der Johann-Jakob-Widmann-Schule in Heilbronn bauen.
Die Studierenden entwickelten ein Raum-im-Raum-Konzept und planten und entwarfen eine frei geformte, funktionale innere Hülle. Dies ermöglicht es, den Regieraum von den Umgebungsgeräuschen zu entkoppeln. Sämtliche Wände der neuen Raumhülle stehen in einem Winkel von < 90° zueinander, um Flatterechos auszuschließen. Die leicht schräg gestellte Wand im Eingangsbereich bildet eine Pufferzone mit Sitzmodul und Garderobe. Lamellen aus Gipsplatten an den Trockenbauwänden waren entscheidend, um die hohen akustischen Anforderungen eines Tonstudios erfüllen zu können.
Bei der Umsetzung des Akustikprojekts waren die Stuckateurmeisterschüler der Bundesfachschule in Heilbronn als erfahrene Praktiker gefragt. Sie fertigten Lamellen aus Knauf Gipsplatten GKF 12,5 mm. Die Gipsplatten wurden gefräst und gefaltet, so dass eine doppelte Gipsplattenstruktur entstand. Zwischen die Lamellen kamen 25 mm dicke Holzwolle-Akustikplatten HERADESIGN® macro von Knauf AMF, hinterfüttert mit einer 25 mm starken Dämmschicht aus Holzwolle. Der Wandunterbau besteht aus Metallständerwänden, die mit Knauf Diamant Gipsplatten beplankt wurden. Von der Decke wurden die schallabsorbierenden gelochten Gipsplatten Knauf Cleaneo in 12,5 mm mit fugenloser Optik und durchlaufender Lochung abgehängt.