Bei dem Projekt in der Stilfser-Joch-Straße, ein Ende der 50er Jahre entstandenes Reihenmittelhaus, sollte der Schallschutz der einschalig ausgeführten Haustrennwände erhöht werden. Realisiert ist eine Knauf Vorsatzschale W626, doppelt beplankt mit der biegeweichen Knauf Diamant-Platte. Messungen durch einen unabhängigen Bauphysiker haben ergeben, dass nach Montage der einseitig auf die Gebäudetrennwände aufgebrachten Vorsatzschalen ein bewertetes Bau-Schalldämmmaß R´w von 56 dB erreicht ist. Im Hinblick auf die vorhandenen baulichen Voraussetzungen spiegelt der Wert, der die Anforderungen der DIN lediglich um 1 dB unterschreitet, nachweislich das zu erlangende Optimum wider. Die ausgeführte Maßnahme entspricht nicht nur den anerkannten Regeln der Bautechnik, sondern bietet dem Bauherrn auch deutlich mehr Ruhe.
Problem im Bestand: Schall-Längsleitung
Ein guter Schallschutz erfordert neben einer hohen Schalldämmung des trennenden Bauteils in erster Linie auch eine geringe Schall-Längsleitung über die flankierenden Bauteile. Schalltechnisch nicht ausreichend getrennte flankierende Bauteile sind im Bestand oftmals ein Problem - so auch in München. Baulich zeigt das zweigeschossige Reihenmittelhaus mit ausgebautem Dachgeschoss und Keller den Stand der Bautechnik seiner Zeit: Die Haustrennwände sind als einschalige Mauerwerkswand mit 24 cm Dicke, flankierende Bauteile wie Außen- und Innenwände durchlaufend sind ohne schalltechnische Trennung ausgeführt. Eine Bekleidung der Haustrennwände mit 20 mm dickem Styropor, die mit einem Putz aufgebracht war, wirkte sich zusätzlich negativ auf die Schalldämmung der Haustrennwände aus. Im Zuge einer Komplettsanierung wollte der Bauherr daher den Schallschutz zum Nachbarn verbessern. Ausgenommen waren der Keller sowie der Bereich der Treppe.
„Bereits im Angebot empfahl ich dem Bauherrn, die geplante freistehende Vorsatzschale mit der biegeweichen Hartgipsplatte Knauf Diamant zu realisieren, um optimale Ausgangswerte für die geforderte Schalldämm-Verbesserung zur erreichen“, erläutert Franz Krumpholz, denn: „Im Vergleich zu Standardplatten erzielt der Einsatz der Knauf Hartgipsplatte Diamant Verbesserungen von 6 bis 8 dB.“
Schnell, wirtschaftlich und wirkungsvoll
Eine schalltechnisch exakt ausgeführte Trennung ist die Voraussetzung für die Leistungsfähigkeit einer Vorsatzschale. Dem entsprechend wurde der vorhandene Bodenbelag auf allen Wohngeschossen parallel zu beiden Haustrennwänden aufgeschnitten und bis zur Rohdecke abgetragen. Auch wurde die Wandbekleidung entfernt, um möglichst wenig Wohnraum zu verlieren. Die Montage der Knauf Vorsatzschale mit CW 50 Profilen und einer Hohlraumdämmung aus Mineralwolle ist systemgerecht ausgeführt, wobei beide Lagen der Beplankung aus 12,5 mm dicken Knauf Diamant-Platten geschraubt sind. Knapp acht Arbeitstage hat die Montage einschließlich Vorarbeiten und inklusive Verspachtelung der Oberflächen beansprucht – ein relativ geringer Zeitaufwand, damit das Leben „Wand an Wand“ zum dauerhaften Genuss wird.
Qualitätsfaktor am Wohnungsmarkt: Guter Schallschutz
Aktuelle Entwicklungen im Wohnungsmarkt zeigen: Ruhig wohnen im Bestand wird zunehmend gefordert. Gemäß einer Studie des Deutschen Instituts für Urbanistik nimmt das Interesse am Wohnen in der Innenstadt zu, wodurch auch die Nachfrage nach Bestandsimmobilien steigt. Laut dieser Studie wechselt überwiegend die (gehobene) Mittelschicht in innenstadtnahe Quartiere und fordert dabei eine Wohnqualität, die guten Schallschutz als Standard voraussetzt.