Die größte baulichen Veränderung war der Rückbau der sechsgeschossigen Plattenbauten auf drei Geschosse und der Neubau des Dachstuhls: Statt des ursprünglichen Schmetterlingsdachs mit Innenentwässerung haben die Bauten jetzt ein flaches Dach mit Dachüberstand. Außerdem wurden sowohl die Vorbauten in den Eingangsbereichen sowie die Eingänge als auch die Balkone sowie die Treppenhäuser und Außenanlagen neu gestaltet.
Die energetische Sanierung zum „Kfw-Effizienzhaus 85“ umfasste die Fassade bis zur Kellerdecke. Das Kellergeschoss im Sockelbereich, das zur Hälfte über der Erde liegt, erhielt eine Perimeterdämmung. Für die Fassadendämmung wählten die Verantwortlichen der neuwo das bewährte Wärmedämm-Verbundsystem Knauf WARM-WAND Basis, bestehend aus EPS-Dämmstoffplatten 035 mit einem mineralischen Beschichtungsaufbau aus Klebemörtel, Armiergewebe und Oberputz. Das Kellergeschoss im Sockelbereich erhielt eine Perimeterdämmung. Mit den expandiertem Polystyrol-Fassadendämmplatten, hier in 140 mm Dicke, sind schon zahlreiche Plattenbauten erfolgreich modernisiert worden.
Auf die mit Hochdruck gereinigt und grundierte Waschbetonfassade der WBS 70-Bauten kam der mineralischen Klebe- und Armiermörtel SM300 aus dem WARM-WAND System. Darauf kam die Armierschicht mit dem Klebe- und Armiermörtel Lustro, darin eingebettet das hoch feste, alkalibeständige Armiergewebe 4x4 mm. Quarzgrund von Knauf, mit der Rolle aufgebracht, bildet die griffige Grundlage für den wasserabweisenden Edelputz SP 260 in Scheibenputzstruktur mit 2 bis 3 mm Körnung. In Teilbereichen kam eine doppelte Gewebeeinlage zur Anwendung, dort wo ein glatter Putz das Fassadenbild zusätzlich mit der Farbgebung auflockern soll.
Den Abschluss bildet die attraktive, unkonventionelle Farbgestaltung: Grüne, gelbe und graue grafische Elemente in den Logofarben der neuwo strahlen Frische und spielerische Lockerheit aus. Diplom-Designer Detlef Kürzel erläutert: „Von der Architektur vorgegebenen Linienführungen wurden absichtlich missachtet; die horizontalen Geschossachsen wurden versetzt und mit Vor- und Rücksprüngen in der Höhe versehen und betont. Auch Faschen und Akzente sind versetzt zu den Fenstern gesetzt.“ Alles in allem ein moderner, kontrastreicher und etwas unkonventionell gestalteter Entwurf mit einem lebendigen Spiel aus geometrischen Formen. Ausgeführt wurde die Farbgestaltung mit der hoch deckenden silanisierten Reinacrylat-Fassadenfarbe Fassadol. Die Beschichtung ist diffusionsoffen und hoch wasserabweisend, was sie unempfindlich gegen Algen und Pilze macht.