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Zahnarztpraxis für Kinder, Berlin

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Bautafel
Bauherr:Dr. dent. Mokabberi, Berlin
Architekt:GRAFT Architekten, Berlin
Fachberatung:Jens Schmeer, Knauf Gips KG
Verarbeiter:Frömmig & Scheffler, Liechtenstein
Bauaufgabe: Deckengestaltung

Keine Angst vor dem Tsunami − dies könnte das Motto gewesen sein, nach dem die Architekten von GRAFT eine Kinderzahnarztpraxis in Berlin gestaltet haben. Weit entfernt vom üblichen Erscheinungsbild einer durchschnittlichen Zahnarztpraxis schufen Sie in diesem Fall ein Ambiente, das Besuchern und Patienten die Illusion einer Unterwasserwelt vermittelt. Eine riesige blau gefärbte Welle ist Blickfang, zentrales Element und verbindende Einheit im gesamten Raumkonzept. Ausgeführt in modernen Trockenbau-Technologie entstand ein ungewöhnliches und faszinierendes Ambiente, dass die jungen Patienten fast vergessen lässt, beim Zahnarzt zu sein.

Projektbeschreibung

Aufgabe

"Wie kriege ich mein Kind zum Zahnarzt?“, fragen sich die Eltern. „Wie nehme ich den Kindern die Angst vor der Praxis?“, fragen sich die Zahnärzte. Der Berliner Dentist Dr. Ali Mokabberi, der auf die Behandlung von Kindern spezialisiert ist, hatte da eine Idee. Die Anregung kam ihm beim Besuch der inzwischen über die Stadt hinaus bekannten Gemeinschaftszahnarztpraxis „KU 64“. Dort im Haus Kurfürstendamm 64 hatten die Architekten vom Büro GRAFT in den oberen beiden Geschossen eine Dünenlandschaft eingebaut, die ganz und gar nicht nach einer herkömmlichen Zahnarztpraxis aussieht.

Seit deren Eröffnung kommen viele Patienten wegen des stimmungsvollen, interessanten Interieurs, aber auch zahlreiche Architekturfans, die nur mal einen Blick hereinwerfen wollen. Diese Architekten, die offenbar dem nüchternen Funktionalismus abgeschworen haben und mit ihren fantasievollen, dynamischen Formenwelten inzwischen von Los Angeles über Las Vegas und Berlin bis Peking erfolgreich sind, müssten die Richtigen sein zur Gestaltung einer neuen Kinderzahnarztpraxis am Kollwitzplatz im Bezirk Prenzlauer Berg. Und so beauftragte Dr. Mokabberi das Büro GRAFT mit dem Umbau des zweigeschossigen Ladenlokals in einem Gründerzeithaus aus der Zeit um 1880 zu einer Gemeinschaftspraxis.

Lösung

Waren es am Ku´damm die Dünen, so wird am Kollwitzplatz ein verwandtes Thema angeschlagen: das Meer, die Wellen, die Unterwasserwelten. Zumindest beim ersten Besuch werden die Kinder von den optischen Eindrücken beeindruckt sein, so das Kalkül, und wenn dann das Interesse geweckt, das Vertrauen gewonnen und die Angst überwunden wurde, ist das Konzept schon aufgegangen. Und so werden denn die kleinen Besucher von einer riesigen Welle empfangen, die ihnen im Inneren entgegenschwappt, die man aber auch schon von der Straße aus sehen kann, vor allem wenn es draußen ein wenig dämmerig ist und sie tiefblau durch die Schaufenster leuchtet. Grundproblem der Architekten war die Zweigeschossigkeit der Räumlichkeiten, die ursprünglich als gewerbliche Nutzungsflächen für eine Werkstatt im Tiefparterre sowie zur Laden-, Büro- und Wohnnutzung im Hochparterre konzipiert wurden. Räumlichkeiten. Aus der offenen, hellen Eingangssituation im einstigen Ladengeschäft fällt der Blick hinab zum Empfangstresen. Dahinter und in einem Raum zur Linken sind die Wartebereiche eingerichtet. Gläserne Treppen- und Galeriegeländer sorgen für ungehinderte Durchblicke. Die Decke über dem Tiefparterre bäumt sich gegen das Entree zum raumhohen Tsunami auf. Zwei Glasstreifen über die ganze Breite der Welle erlauben Einblicke in den vorderen Behandlungsraum im Hochparterre; die Kinder sollen sehen können, was dort geschieht.

Die Welle ist in verschiedenen Blautönen intensiv gefärbt. Im Hochparterre setzt sich das Unterwassermotiv an den Wänden der Behandlungsräume fort. Dort ziehen Schwärme von weißen Fischen (unter die sich ein einzelner orangeroter geschmuggelt hat) über die Wände. Bautechnisch war die Welle nicht einfach herzustellen. Ein von Wand zu Wand gespannter IPB-Träger trägt den Treppenlauf und die auskragende Verlängerung der Galerie, eine Konstruktion aus 100x100 mm-Vierkantrohren. Darauf bauen sich die stählerne Tragkonstruktion der Welle und das Profilgerüst für den Trockenbau auf. Biegeradien von 10 cm wurden mit werkseitig vorgefertigten Formteilen gebaut, der Rest mit vierlagig verlegten 6,5 mm dicken Formplatten am Ort gebogen. Für den an GRAFT-Ideen schon gewöhnten Trockenbauer stellte die Aufgabe keine besondere Herausforderung mehr dar. Und natürlich haben sich die GRAFT Architekten auch bei diesem Entwurf viele Ideen für das Lichtkonzept mit LED-Einsatz und indirekter Beleuchtung einfallen lassen.

Wandkonstruktion als Sonderanfertigung aus 100 x 100 mm Vierkantrohren und Knauf CW 50 Profilen. Enge Radien wurden mit Knauf Formteilen beplankt, weitere Flächen 4lagig mit 6,5 mm dicken Formplatten vor Ort montiert.

Deckenkonstruktion nach Knauf Prinzip Decke-unter-Decke mit F 90 Grunddecke und abgehängter Sichtdecke mit integrierter Beleuchtung.

Details

Dünen und Wellen sind sicherlich dankbare Motive, die sich in dieser Trockenbautechnik besonders gut darstellen lassen. Auf diese Weise kann Fantasie ins Spiel kommen und atmosphärisch gestimmte Räume können entstehen, für die Kinder in besonderem Maß empfänglich sind. Das architektonische Konzept (und wohl auch das ärztliche) ist erfolgreich. Die Klientel der ersten Kinderzahnarztpraxis in Berlin wächst ständig. Die Befürchtung, dass die Kinder mehr Angst vor dem Tsunami als vor dem Bohrer hätten, hat sich als unbegründet erwiesen.

Standort

Zahnarztpraxis für Kinder, Berlin

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Verwendete Produkte

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    Das Profil für Wände und freitragende Decken im Trockenbau  CW-Profil